Donnerstag, 31. Januar 2013

Übersicht

Liebe Leser!
Wir arbeiten an einem Schulprojekt zum Thema "Polarzone". Und da dachten wir uns, wir könnten verschiedene Arten von Präsentationsformen machen und sie hier auf einem Blog einstellen. Gesagt, getan!
Wir bieten euch:

  • 2 Klimadiagramme von Arktis und Antarktis
  • einen erfundenen Briefwechsel zwischen einem traditionell lebenden Inuit- Mädchen und einem deutschen Kind
  • einen erfundenen Briefwechsel zwischen einem modern aufgewachsenen Inuit- Mädchen und einem deutschen Kind
  • mehrere Steckbriefe von verschiedenen Tieren, die in der Polarzone leben
  • ein erfundenes Tagebuch einer Polarforscherin
und noch vieles mehr!

Die Abgrenzung der Pole


Abgrenzung der Pole

Geometrisch betrachtet, sind die Polargebiete ein Kreis mit einem Radius von rund 2600 km um die Pole. Von Klima und Vegetation her betrachtet liegen sie hauptsächlich polseits der natürlichen Waldgrenze(Die Waldgrenze ist der Rand des Lebensraums, in dem Bäume geschlossene Bestände bilden.) Im äußeren Polargebiet kann sich noch Kleinere Vegetationen halten, doch in hohen Breiten macht das extreme Eisklima Pflanzenwachstum praktisch unmöglich. Während im Süden die Abgrenzung des Polargebietes relativ einfach ist
-es umfasst das antarktische Festland und das umgebende Packeis –
ist die Abgrenzung im Norden deutlich schwieriger. Die alte Definition, wonach alles zur Arktis zählt, was nördlich des Polarkreises liegt Stimmt nicht, da die Meeresströme in den Gebieten des Nordpolarmeeres einen deutlichen Einfluss auf das Klima haben. So ist die Hudson Bay in Kanada das halbe Jahr zugefroren, während der Hafen von Hammerfest in Norwegen mehr als 1000 Kilometer weiter nördlich, das ganze Jahr eisfrei bleibt. Es hat sich daher eine andere Definition des Polarklimas eingebürgert: Als arktisch gilt das Gebiet, dessen mittlere Temperatur im wärmsten Monat (Juli auf der Nordhalbkugel) 10 °C nicht übersteigt. 

Dienstag, 29. Januar 2013

Das Klima an den Polen


Das Klima der kalten Zonen


Den meisten wird schon mal klar sein, dass es in Arktis und Antarktis grundsätzlich kalt ist und Schnee liegt. Doch so einfach ist es mit dem Klima dort nicht. Das Klima der kalten Zonen ist sogar ziemlich komplex wie man an folgendem Beispiel sieht:

-Polartag und Polarnacht
 Dadurch dass sich die Erdachse im Laufe des Jahres bewegt, kommt der
 Polartag und die Polarnacht zustande. Dann passiert es, dass es plötzlich einen  ganzen Tag am Stück hell/dunkel ist.

Dass es am Nordpol/Südpol kalt ist liegt daran, dass die Sonne dort nicht gerade auf die Erde knallt, sondern eher flächendeckend schräg einfällt.

Klimadiagramm Südpol


Klimadiagramm Nordpol


Ein Brief eines traditionell lebenden Inuit an ein deutsches Mädchen


                                                                                                                                                     15.1.2013

Liebe Sophia!

Vielen lieben Dank für deinen so ausführlichen Brief über eure Lebensweise in Deutschland. Wie ich beim Lesen gemerkt habe ähnelt sie unserer in Grönland sehr, wo aber im Unterschied zu euch solche eisigen Temperaturen herrschen können. In Grönland gibt es nicht nur solche Menschen wie dich, sondern auch solche wie mich: die Inuit. Viele von uns haben sich mit dem Laufe der Zeit an die Gewohnheiten der anderen Menschen angepasst, doch nicht alle Inuit teilen die Meinung, die Traditionen unseres Volkes zu unterbrechen und aufzugeben. So auch mein Vater und natürlich meine Mutter. Die beiden haben mich zu einem Inuit-Mädchen erzogen, welches den uralten Traditionen von unseren Vorfahren nachgeht. Aber dazu später :)

Hast du dir schon einmal überlegt, warum wir Inuit genannt werden? Vielleicht nennst du uns auch gar nicht Inuit, sondern Eskimos, aber ich hoffe du hörst damit auf, wenn ich dir erzähle was das bedeutet: “Rohfleisch-Esser“!!! Deshalb werden wir nun Inuit genannt, dass du mit “Mensch“ übersetzen kannst.

Gestern waren meine Familie und ich in der Siedlung Kulusuk, einem unserer benachbarten Dörfer, um unseren gefangenen Fisch gegen Felle zu tauschen. Viele Inuit jagen keine Robben, Walrosse, Wale, Eisbären und Karibus mehr, da sie die Meere leergefischt und den Bestand der Landtiere so verringert haben, dass sie unter den vom Aussterben bedrohten Tierarten aufgelistet werden. Da die Inuit aber somit nichts mehr haben, was sie verkaufen oder tauschen können, werden sie arbeitslos, dadurch immer ärmer und manche verfallen sogar dem Alkohol oder werden depressiv, sodass sie letztendlich vom Staat unterstützt werden müssen.

Habe ich dir schon erzählt, wie wir wohnen? Unser normales Haus welches wir Qarmaq nennen besteht aus Gras, Erdsoden, Gestrüpp, Treibholz und Walknochen. Hört sich witzig an, oder? Damit wir uns nicht auf den kalten Boden setzen müssen, legen wir Felle auf dem Boden aus. Doch wenn wir auf die Jagd gehen können wir ja nicht unser ganzes Haus mitnehmen, auf der Jagd bauen wir die berühmten Iglus, von denen du sicherlich schon gehört hast. Sie werden aus Backsteinen hergestellt, die wir aus Eis fabrizieren. Diese werden aufeinander geschichtet und die Ritzen werden mit Schnee gestopft. Die Tür an dieser keinen Behausung ist ein kleiner Eistunnel, der mit einem Eisblock verschlossen werden kann. In diesen gut isolierten Häusern aus Eis lässt es sich ziemlich gut aushalten, glaub mir! Sie sind manchmal bis zu 15°C warm, und das bei einer Außentemperatur von manchmal -50°C.

Damit wir uns bei der Jagd aber auch gut fortbewegen können, nutzen wir unsere Schlittenhunde, die Huskys. Sie stammen von den Polarwölfen ab, lieben deshalb den Schnee und sind an die frostig kalten Temperaturen im Winter gewöhnt. Sie ziehen unseren speziell angepassten Schlitten, den Quamutik, der lang und flach ist, damit er gut über das Packeis gleitet. Außerdem sind die Huskys nicht nur im Winter für uns wichtig, da sie im Sommer gut als Lasttiere eingesetzt werden können.

Wenn wir aber auf dem Wasser jagen, kommen wir mit dem Schlitten nicht weit, dort benutzen wir das Kajak oder das Umiak das Frauenboot, um mit Harpunen Fische, Robben und Wale zu jagen.

Ich hoffe, dass du jetzt einen Eindruck von meinem Leben bekommen hast, das findest du bestimmt ziemlich abenteuerlich und vor allen Dingen fremd ;)

Ich hoffe du schreibst mir bald!

Alles Liebe!

Deine Anouk

Ein Brief eines modern lebenden Inuit an ein deutsches Mädchen


Liebe Anna,
Schön zu wissen, wie man bei euch in Deutschland lebt (:
Die meisten Deutschen denken bestimmt, dass wir Inuits kein Fernseher oder Strom haben, doch meine Familie hat einen, der (FAST) einwandfrei funktioniert.

Es gibt nur noch wenige Inuits die Traditionell leben, wie meine Freundin Anouk, ich aber bin sehr modern aufgewachsen!  Mein Vater fährt mich jeden morgen mit dem Schneemobil zur Schule, danach fährt er mit dem Motorboot zur Arbeit, früher benutzte man noch Hundeschlitten, welche (wie ich finde) sehr langsam und unbequem sind ;) Bei dir in Deutschland gibt es bestimmt das Vorurteil, dass wir Inuits in Iglus leben, das hat sich aber auch verändert. Meine Familie und ich wohnen in einem großen Steinhaus. Aber auch unser Lebensraum verändert sich: Das Packeis schmilzt, dadurch drohen die alten Holzhütten umzukippen weil der Boden wegtaut, und das alles nur wegen der Klimaerwärmung ;(

Auch unser Einkommen ist gefährdet, denn große Fangflotten fischen die Meere leer, dadurch können wir keinen Fisch mehr fangen und bekommen kein Geld…  Die meisten von uns sind auf den Staat angewiesen! Mit dem Geld kann man sich aber nicht allzu viel kaufen, denn der Supermarkt der hier in der Nähe ist, ist schweineteuer! 
Trotzdem mache ich mir keine Sorgen darüber wie ich Geld verdiene wenn ich alt bin, denn die meisten von uns werden nicht alt… Deshalb heiratet man bei uns fast noch als Kind! (so mit 14 Jahren)

Ich hätte eine Frage: Könnte ich dich mal in Deutschland besuchen kommen?
Ich würde gerne mal bei über 10°C auf einer Wiese liegen und die Sonnenstrahlen auf dem Gesicht fühlen, doch in Grönland geht das nicht ;(
Im Sommer haben wir maximal 10°C und im Winter, manchmal bis zu -20°C! Außerdem ist es im Winter fast den ganzen Tag dunkel, doch das mit der Temperatur und der Dunkelheit stört uns nicht, wir haben gut beheizte Hütten und elektrisches Licht. Letztes Jahr habe ich eine Armbanduhr, eine Daunenjacke und eine CD von Robbie Williams zum Geburtstag bekommen. Sicherlich fragst du dich jetzt: Warum eine CD? Manchmal sitze ich mit meiner Familie im Wohnzimmer und wir lauschen den Klängen, die aus dem CD Player kommen!

Möchtest du, obwohl die meisten nicht in Iglus leben, mehr über Iglus erfahren? Okay, dass ist mein Spezialgebiet ;)
Iglus werden aus Schnee gebaut, was du sicherlich weist.
Warum? In dem Schnee ist viel Luft und Luft leitet sehr schlecht Wärme, deshalb bleibt die Luft im Iglu, doch nicht nur durch den Schnee werden es im Iglu bis zu 15°C, sondern auch durch die Öllampen oder durch die Körperwärme von den Menschen die im Iglu schlafen.

In der Schule bin ich zwar nicht so gut in Politik aber ich weis, dass wir eine Königin haben, sie heißt Magrethe die 2. von Dänemark.
Habt ihr auch eine Königin?

Liebe Grüße aus dem kalten Grönland.
Deine  

                                                   Nena :*

           



Sonntag, 27. Januar 2013

Steckbrief des Eisbären





Der Eisbär
(Lat. Ursus maritimus)

-        Raubtierart aus der Familie der Bären
-        Eng mit dem Braunbären verwandt

AUSSEHEN/MERKMALE

-        Gewicht: Durchschnittlich 420-500 kg
-        Kopf-Rumpf-Länge: 2,40-2,60 m
-        Stummelschwanz 7-13 cm lang
-        Fell: Gelblich-weiß, tarnt im eisigen Umfeld, weist Wasser ab
-        Bis zu 5 cm dicke Fettschicht unter der Haut

VERBREITUNG

-        Ausschließlich in der Arktis
-        In der Polarregion um den Nordpol
-        In Gebieten, wo Eis in durch Wind und Strömungen in Bewegung bleibt


NAHRUNG/JAGDSTRATEGIEN

-        Sind auf Fleischversorgung angewiesen
-        Fressen vor allem verschiedene Robbenarten:
-                  Ringelrobben,
-                  Bart- und Sattelrobben,
-                  Klappmützen,
-        Sowie junge und geschwächte Walrosse

- Riechen Robben aus einem Kilometer Entfernung
- Harren an Atemlöchern der Robben stundenlang aus
- Packen mit Gebiss zu, wenn Robbe zum Atmen hochkommt
-  Doch nur einer von zehn Jagdversuchen erfolgreich


BESONDERHEITEN

-        Gilt als das größte lebende Raubtier der Erde
-        Befindet sich auf der Roten Liste, kurz vor dem Aussterben
-        Einziger Feind ist der Mensch
-        Jungen bei der Geburt so groß wie Meerschweinchen
-        Hat graublaue Zunge, die vor Kälte schützt
-        Eisbären am Hudson Bay rücken wegen Nahrungsmangel immer weiter in die Nähe des Dorfes Churchill, dringen dort in Vorratskammern ein!


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/de/Wilhelma_Eisb%C3%A4r_2.jpg

Steckbrief des Polarwolfes


POLARWOLF
(WEIßWOLF)
Lat. Canis Lupus Arctos
-     Unterart des Wolfes, zählt zur Hundefamilie
-     Leben weitgehend unerforscht (Lebensraum in Kälte von bis zu -50°C)
MERKMALE/AUSSEHEN
-     Weiches, dichtes, langhaariges Fell
-     Ohren klein und rundlich, kurze Schnauze
-     Kurze Beine
-     Gewicht: 50-80kg
-     Körperlänge: 90-150cm
-     Geschlechtsreife mit etwa 2-3 Jahren
-     Geburt von meistens 6 Welpen
-     Alter: Bis zu 7 Jahre alt
VORKOMMEN
-     Kanadische Arktisinseln
-     Ellesmere Island
-     Küste Grönlands

NAHRUNG /JAGDSTRATEGIEN
-     Jagdgebiet bis 1600km² groß
-     Nahrung:
-            Wühlmäuse
-            Schneehasen
-            Rentiere
-            Moschusochsen
-            Vögel
-     Jagen kooperativ im Rudel
-     Passen Jagdstrategie dem jeweiligen Beutetier an
-     Anzahl und Größe des Rudels hängt sehr stark vom Nahrungsangebot ab



Steckbrief des Belugawales





Der Belugawal

(Lat. Delphinapterus leucas)


MERKMALE/AUSSEHEN

- Ordnung: Wale (Cetacea)

- Gewicht:  400-1000 kg  

- Größe: 3-6 m

- Alter: 30-40Jahre


NAHRUNG/JAGDSTRATEGIEN

- Nahrung: In Schwärmen lebende Fische, Krebstiere

- Jagen kooperativ in Gruppen

- Benutzen Zähne nicht zum Fressen, verschlingen Beute als
   Ganzes

BESONDERHEITEN

- Erst mit 2-3 Jahren Wachstum von Zähnen

- Erzeugen mit Zähnen singende Töne, die oft bis an die    Oberfläche zu hören sind

- Gehören zu den singenden Walen

- Befinden sich auf der Roten Liste!


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/58/Dl-8_beluga.jpg

Steckbrief des Königspinguins


Königspinguin       
(Lat. Aptenodytes patagonicus)

MERKMALE/AUSSEHEN      
- Größe: ca. 80-100 cm
- Gewicht: ca. 10-20 kg
- Gewicht der Eier: 180-250 g
- Alter: bis zu 20 Jahre

VERBREITUNG
-Meeresküsten subantarktischer Inseln, Antarktis
-Lebensweise: Saisoneinehe, Koloniebrüter

FORTPFLANZUNG
-Treffen sich jedes Jahr um dieselbe Zeit in gewaltigen Kolonien, vermehren sich dort
-Brutsaison: Juni bis Juli
-Brutdauer: 52 bis 56 Tage


NAHRUNG
-Fische und Tintenfische
-Tauchen geschickt in den Tiefen der Meere nach Nahrung

BESONDERHEITEN
-Sind wegen schöner Färbung bekannteste und beliebteste Pinguinart

Steckbrief des Walrosses





Das Walross:
Lateinischer Name: Odobenusrosmarus
Ordnung: Raubtiere
Ohne Rang: Robben
Lebensraum: Arktis, Wasser, Treibeis
Merkmale: Bullen ca. halben Meter länger als Kühe, Bulle wiegt ca. 1200 kg, Kuh ca. 600-800kg, Alter bis zu 40 Jahre, lange Stoßzähne mit „Bart“
Anpassung an Umgebung: 4cm dicke Haut, darunter 5-8cm dicke Fettschicht, schützt vor Kälte an Arktis und vor Verletzungen durch scharfe Eiskanten unter Wasser oder an Land, auf den Eisschollen. Bei Bullen ist diese Fettschicht im Nacken und an den Schultern noch einmal sehr verstärkt, wegen den Rangkämpfen der Männchen untereinander. Die Walrosse besitzen eine Art aufblasbaren Rettungsweste, die sie immer mit sich tragen. Am Kopf befindet sich eine innere Tasche, die sich zum Rachen hin öffnet. Das Walross kann sie mit Luft aus den Lungen aufblasen und mit bis zu 29 Litern Luft auffüllen. So kann sich das Tier bequem im Wasser treiben lassen und dort sogar schlafen, ohne die Angst, ertrinken zu können.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0f/Walross_paar.jpg

Steckbrief des Seehundes


Der Seehund

- Lateinischer Name: Phocavitulina
- Verbreitung: nördliche Halbkugel
- Lebensraum:Hauptsächlich in Flachwasser, bei    Flussmündungen, in trockenfallenden Sandbänken, auf Felsen und im Wattenmeer
- Maße:Rumpflänge: zwischen 1,20- 1,95m lang; Gewicht: 45-100kg manchmal aber auch über 200kg (bei Männchen)
- Nahrung:  Fische, Tintenfische und Krabben
- Alter:Sie werden bis zu 40 Jahre alt
- Tragszeit: 5-11 Monate
- Andere Infos:
Der Seehund steht auf der roten Liste der stark gefährdeten Arten. Sie sind sehr großflächig auf der Erde verstreut: Nord-&Ostsee, Europäische Atlantikküste, Island, Grönland, Kanada, Alaska und teilweise Leben sie auch in Kalifornien 

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/da/Phoca_vitulina_2.jpg


Ein erfundenes Tagebuch einer Polarforscherin


Louise Arner Boyd


Tagebucheinträge


3.9.1926


Es muss Leben geben, es muss Leben geben… So sagte ich mir immer wieder. Keine Gegend der Welt ist so heiß, so kalt, so unwirtlich, dass sich dort nicht das Leben, der Ursprung einer lebendigen und wirklichen Landschaft entfalten kann. Und ich habe es gewusst! Als ich als junges Mädchen 1920 das gewaltige Vermögen meiner Eltern erbte, wusste ich, dass ich mein Leben den Polarzonen widmen will. Und es war das Richtige! Ab morgen will ich beginnen, mein neues Leben genau zu beschreiben und so gut wie möglich zu verstehen.


Louise A. Boyd


10.9.1926


Ich habe lange nichts mehr niedergeschrieben. Aber ich bin so überwältigt, und mit mir meine Begleiter. Die meisten Menschen stellen sich die Polarzone als Gegend vor, in der nur die Kälte herrscht und Eis und Schnee als königliche Berater auserwählt wurden. Dies ist aber nur die halbe Wahrheit. Es stimmt schon, die Pflanzen sind hier sehr




kümmerlich, es überwiegen eher Flechten, Organismen, die aus Algen und Pilzen bestehen welche sich gegenseitig versorgen, Pflanzen, die stark an solche Bedingungen angepasst sind. Auf fast grausame Weise spiegelt sich hier das Klima. Da die Sonnenstrahlen nicht senkrecht auf diese Stellen des Erdballs fallen, sondern die gleiche Wärmeenergie auf eine größere Fläche verteilt wird, entstehen hier frostige Temperaturen. Es ist meistens etwa -50°C kalt! Doch trotz dieser Kälte und starken Schneestürmen gibt es hier verschiedenste Pflanzen- und Tierarten. Ich bin so froh, dass ich hier bin!


Louise A. Boyd


12.9.1926


Nun fahre ich fort mit der Beschreibung der Landschaft. In der Tundra, die kalte Steppe nördlich des Nordpolarkreises, wachsen nur noch sehr kleine Bäume, sehr niedrige Sträucher, sowie Gräser, wie Moose und Flechten. Diese Pflanzen wachsen zwar nur wenige Zentimeter hoch, aber sie wachsen, und so kann ich all meine Zeit hier darauf verwenden, sie zu studieren. Flechten wachsen sehr nah am Boden und sehr dicht beieinander, was ihnen Schutz vor Austrocknung, Kälte und Wind bietet. Die Vegetationsperiode umfasst hier maximal drei Monate, die Pflanzen wachsen deshalb nur sehr langsam. Die Tiere schützen sich vor Kälte und Nahrungsmangel durch Wanderungen, Winterruhe- oder schlaf oder durch eine dicke Speckschicht.


Auch darf bei der Beschreibung der Landschaft der Permafrost nicht fehlen. Dies ist der ständig gefrorene Untergrund der Polargebiete, dessen oberste Schicht im Sommer regelmäßig auftaut. Dieser Permafrost kann sehr tief reichen, in sehr kalten Gebieten wie Nordrussland sogar bis zu 1500m in die Tiefe. Viele Menschen sagen, er wäre der Fluch der Tundra. Doch das ist er nur für die Menschen, die dort leben. Wenn diese die Natur nicht einfach in ihren Schoß eingebettet lassen könnten! Ach, sie würden Erfahrungen machen, bei denen die aufgehende Sonne das Eis auftaut, das ihre Herzen umschließt.


Louise A. Boyd


 13.9.1926


Ich möchte meine Beobachtungen und Forschungen nun zusammenfassen. Die Landschaft der Polarzone ist im Allgemeinen sehr karg. Die wenigen Pflanzen, die dort wachsen, wachsen dicht am Boden und eng beieinander. Die Tiere der Polarzone haben spezielle Methoden entwickelt, wie sie sich vor dem Frost und den Temperaturen von oft -50°C schützen können, beispielsweise die Winterruhe. Das Klima in den Polarzonen ist wegen der stark nördlichen bzw. südlichen Lage sehr kalt, durch die Kälte sind die Vegetationsperioden sehr kurz, die Pflanzen wachsen nur langsam und spärlich und haben spezielle Methoden entwickelt, ebenso wie die Tiere der Polarzonen. Da die Landschaft auch häufig überwiegend aus verschiedenen Arten von Eis, wie dem Packeis oder dem Meereseis, und Schnee besteht, spiegelt sich hier stark das frostige Klima, welches all diese Zustände der  Arktis und der Antarktis verursacht. Trotzdem, trotzdem hat mich die Polarwelt in ihren ewigen Bann gezogen, von dem ich mich nie wieder werde loslösen können. Nie wieder.


Louise A. Boyd

Samstag, 12. Januar 2013

Das Leben der Inuit in der Arktis


Das Leben der Inuit in der Arktis

Erst einmal eine wichtige Information: Das Leben der Inuit hat sich grundlegend geändert. Dass sie noch in Iglus leben und Kleidung aus Robben- und Karibufell tragen, ist längst Schnee von gestern. 
Aber eins bleibt noch traditionell:          
Sie tragen diese Robbenfellkleidung aber noch zu Festen, sowie zu Weihnachten. Sonst tragen sie wie wir draußen eine Winterjacke, und wenn sie zu Hause sind, tragen sie Turnschuhe, Jeans, Pullover und manchmal sogar Hausschuhe aus Robbenfell. Nun aber noch mal zum Lebensort:
Die Arktis umfasst Teile von Nordamerika, Europa und Asien. Dort ist sehr viel Packeis, sehr viele Flüsse und Teile vom Meer sind zugefroren. An einer Stelle ist sogar 3500m dickes Packeis. In der Arktis leben gut 150 000 Menschen. Ein auch eher komischer Fall ist Grönland, denn dort ist nur 1/5 bewohnt, der Rest ist Packeis. Aber wieder zurück zu den Inuit. Eigentlich denkt man, Aha, Arktis, hmmmmm…, Packeis, kein Strom. Total blöd. Aber das ist ganz anders. Abends sitzt man zu Hause in einem beheizten und isoliertem Holzhaus, guckt Fernsehen, isst Gummibärchen, oder spielt auf dem Computer des Vaters. Also ist es nicht so wie früher, auch Inuit am Ende der Welt entwickeln sich weiter und distanzieren sich von der Natur.